Montag, Juni 18, 2007

Bad Religion - Into The Unknown


Space Rock. Oder so ähnlich. Dies ist NICHT das neue Album der Punk-Rock-Legende Bad Religion. Das erscheint Anfang Juli und wird dann natürlich auch rezensiert. Hier und heute schreibe ich über das zweite Album der Band, welches 1983 erschien und zweifelsfrei einen Einschnitt in der Bandgeschichte darstellt. Immerhin löste diese sich nach Veröffentlichung kreativ desillusioniert auf und startete erst zwei Jahre später mit dem Genre-Klassiker Suffer ein erfolgreiches „Comeback“. Into The Unknown ist heute auch nicht mehr erhältlich und wird wohl auch nicht mehr wieder veröffentlicht.

Warum das alles? Der Anfang dieses Textes, das Cover und die Zahl der Songs auf dem Album (acht!) deuten es schon an. Bad Religion haben das einzige Mal in ihrer Karriere einen riesigen stilistischen Schritt gewagt, bei dem sie offenbar gestolpert sind: Langsame und lange Songs, flächige Gitarren, viele Keyboards und typische 80er-Synthies und Anwandlungen von Prog-Rock-Strukturen finden sich hier über die Gesamtspielzeit von knapp 33 Minuten. Eigentlich ist das alles überhaupt nicht schlecht (für den ersten Versuch), kam aber verständlicherweise damals in den Kreisen, in denen sich die Band mit How Could Hell Be Any Worse? einigen Respekt verschafft hatte, einfach nicht an.

Wer sich auf die Songs einlässt, findet trotzdem typische Merkmale, die die Band auch heute noch auszeichnen, wie zum Beispiel der melodische Gesang inklusive Hintergrundchören und die kritischen Texte. Referenzen lassen sich im späteren Werk nur sehr spärlich finden: I Love My Computer (zu finden auf The New America) ist wohl der elektronischste Song der neueren Zeit, ist aber auch stärker rhythmisch betont. Weitere Anhaltspunkte sind der Schlussteil von Beyond Electric Dreams, die Songstruktur von To Another Abyss (beide auf The Empire Strikes First) oder entfernter die Strophe von The Defense (The Process Of Belief).

Wie bereits erwähnt ist die Platte nicht mehr käuflich zu erwerben, außer man ist bereit, bei eBay viel Geld zu investieren. (Natürlich bietet das Internet auch noch andere Möglichkeiten, die sich diesem speziellen Fall wohl in einer Grauzone befinden.) Wer also mal eine einfach sehr interessante und ungewöhnliche Seite an seiner Lieblings-Punk-Rock-Band entdecken will, sollte mal reinhören. Die zum Cover Passende Wertung: ∞/10

Anspieltipps: Billy Gnosis, Time And Disregard

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