Mittwoch, April 22, 2009

Mastodon - Crack The Skye


Metal. Mastodon haben ihre prähistorische Phase hinter sich gelassen und sind auf direktem Wege und mit einigem Getöse ins Weltraumzeitalter vorgestoßen. Spacig klingen nicht nur die (an vielen Stellen zweistelligen) Gitarren auf Crack The Skye. Auch die an vielen Stellen in den sieben Songs zu hörenden Synthies zeugen von der raschen Weiterentwicklung der Band. Oder ist es nur eine Fortentwicklung?

Denn man mag den vier Herren durchaus zu Recht vorwerfen, sich allzu weit von ihren Wurzeln entfernen. Kaum noch Gebrüll und Geschrei (vom Titeltrack mal abgesehen) zieht sich durch die Songs. Stattdessen singen Brent Hinds und Troy Sanders über weite Teile der Platte. Im ersten Song, Oblivion, stimmt auch noch Schlagzeuger Brenn Dailor mit ein. Von der Härte der ersten drei Alben geht viel verloren, aber es kommt dafür auch einiges hinzu.

Die Experimentierfreude der Band war noch nie so groß: Surfgitarren, proggige Rhythmen und Stakkato-Soli geben sich die Klinke in die Hand. Zwischendurch fallen Melodien vom Himmel, die sich fast poppig ins Ohr bohren. Keine Angst, es fehlt keinesfalls an Lautstärke. Die Gitarrenwände türmen sich regelmäßig in Schwindel erregende Höhen und nehmen gleichzeitig ordentlich Fahrt auf.

Wie variabel Mastodon mittlerweile klingen, machen am besten die beiden überlangen Tracks deutlich. The Czar beginnt mit einem Synthie-Intro und bleibt lange Zeit geradezu zahm. Die Hintergrundorgeln lassen mehr als einmal die 70er wieder aufleben, bevor mit einem ganz klassischen Break das Ruder von einem groovigen Riffgewitter übernommen wird. The Last Baron wechselt ständig die Rhythmen, Taktarten und Musikstile, schraubt sich nach oben, spaltet den Himmel und bohrt sich dann wieder tief in die metallene Erde. Und überhaupt: Nicht nur die beiden Gitarristen liefern Abwechslung am laufenden Band. Auch die Rhythmusfraktion drückt jeden Songteil ihren Stempel auf.

Inhaltlich sind Mastodon konsequent: Nach Feuer, Wasser und Erde ist Crack The Skye folgerichtig ein Konzeptalbum über die Luft. Die Story ist ein wenig verquer, dreht sich um schwarze Löcher, Zeitreisen und bald nicht mehr existente Zaren. Die lyrische Ausformulierung des Ganzen hätte durchaus etwas abwechslungsreicher sein können. Strophen und Refrains wiederholen sich teilweise arg häufig. 8/10

Anspieltipps: Oblivion, Quintessence, The Last Baron

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